S Kaljadami!

Weihnachten auf Belarussisch

24.12.2021

Belarus ist ein europäischer Grenz- und Übergangsraum, in dem sich die unterschiedlichsten kulturellen und religiösen Einflüsse aus Ost und West wiederfinden, die mitunter zu einem Amalgam verschmolzen sind. So auch bei den weihnachtlichen Traditionen. 

Am 25. Dezember feiern die belarussischen Katholiken das Weihnachtsfest. Viele begehen, wie in vielen postsowjetischen Ländern, den Übergang zum Neujahr am 1. Januar mit ähnlichen Riten. Und die Orthodoxen gedenken Christi Geburt – entsprechend des julianischen Kalenders – am 7. Januar. Dazu gibt es in Belarus so etwas wie das vorchristliche Weihnachten, was als Kaljady  bezeichnet wird und welches ebenfalls in die Zeit nach der Wintersonnenwende fällt. In diesen Wochen steht das Leben also so gut wie still. Es wird gesungen, wie in unserer Anfangssequenz aus dem anrührenden Video von Smizer Waizjuschkewitsch. Es wird (sehr viel) gegessen, man beschenkt sich, man hält inne, lässt sich von einer weißen Winterlandschaft verzaubern, hält auch nach Väterchen Frost, Dsed Maros, und seiner Enkelin Snjahuratschka, dem Schneeflöckchen, Ausschau, die im Urwald der Belaweshskaja Puschtscha leben sollen. Man versucht die Dämonen zu beschwichtigen und die guten Geister zu beschwören. Man denkt an seine Liebsten und hofft womöglich auf leichtere und lichtere Zeiten. Schließlich soll ja gerade die Weihnachtszeit, haben wir zumindest gehört, das ein oder andere Wunder möglich machen.

Deshalb schicken wir den bekannten belarussischen Musiker und Künstler Lavon Volski  am Ende eines Jahres los, Weihnachtswunder aufzuspüren, die das Leben in dieser düsteren Zeit etwas lichter und heller machen. Lavon Volski schreibt seine gefundenen Wundergeschichten für uns und – vor allem – für euch auf und er liest sie in festlicher Atmosphäre vor, wie es sich zu Weihnachten gehört. Viel Spaß und Freude damit! Und wir von dekoder wünschen noch mehr Wunder, und vor allem:

S Kaljadami! Frohe Weihnachten!


Idee, Konzeption und Redaktion: Ingo Petz
Gestaltung: Daniel Marcus
Titelsequenz: aus dem Video Na Kaljady von Smizer Waizjuschkewitsch
Fotos: © Andrei Liankevich/Anzenberger
Märchen und Musik: Lavon Volski
Video und Montage: Anton Shybanau
Übersetzung ins Deutsche: Tina Wünschmann
Lektorat: Friederike Meltendorf