Wir
wollen
freie
Menschen
sein
Mit dem Ende der Diktaturen in Osteuropa wurde der Slogan vom 17. Juni 1953 Wirklichkeit. Optimismus keimte auf, manche beschworen ein „Ende der Geschichte“. Es kam anders: Die Autokratien wurden zahlreicher und repressiver, heute kämpfen Millionen für ihre Freiheit.
Manche gewinnen den Kampf, wie etwa die Protestierenden auf dem Euromaidan in der Ukraine. Manche scheitern, wie etwa Menschen in Russland, Belarus und Kasachstan. Können Freiheitsbewegungen voneinander lernen? dekoder hat vier Wissenschaftlerinnen gebeten, die Protestbewegungen dieser Länder zu analysieren.
Über das Projekt
„Wir wollen freie Menschen sein!“ – mit diesem Slogan protestierten am 17. Juni 1953 über eine Million Menschen gegen das DDR-Regime. Nach der blutigen Niederschlagung des Volksaufstands sollte es noch über drei Jahrzehnte dauern, bis die Wende kam.
Doch ist der Slogan des Aufstands vom 17. Juni 1953 im Europa von 2023, mehr als 30 Jahre nach Ende der SED- und der Sowjetdiktatur, noch höchst aktuell.
Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine tiefgreifende Zäsur. Für zahlreiche Beobachter ist der russische Angriffskrieg ein Krieg gegen die Demokratie, den Pluralismus, die Freiheit. In der Ukraine, so der Tenor, werde auch die Freiheit der Menschen in Westeuropa verteidigt.
Schon in der Orangenen Revolution 2004/05 sowie beim Maidan 2013/14 hatten die Menschen in der Ukraine eindrücklich für Demokratie und Freiheit demonstriert.
In der jüngsten Vergangenheit kam es aber auch in anderen postsowjetischen Ländern zu beeindruckenden Protesten – mit unterschiedlichen Ergebnissen.
Dies ist der Ausgangspunkt des Specials, in dem wir in vier exemplarischen Fallstudien die jüngsten Freiheitsbewegungen in der Ukraine, Belarus, Kasachstan und Russland in den Blick genommen haben. Wie kann man sie vergleichen? Und welche Lehren lassen sich aus der Geschichte der Freiheitsproteste im postsowjetischen Raum ziehen?
Konzept: Tamina Kutscher
Redaktion: Anton Himmelspach, Dmitry Kartsev
Schlussredaktion und Content Management: Alena Schwarz
Titelbild: Die Band Dakh Daughters geht zu ihrem Konzert auf dem Euromaidan. Kyjiw, 21. Dezember 2013 / Foto © Maxim Dondyuk
Bildredaktion: Andy Heller
Programmierung: Daniel Marcus
Das Projekt wurde gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.