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Den Teufelskreis durchbrechen

Titelbild: Abriss des Dshershinski-Denkmals im August 1991 © Sergei Mamontov/ITAR-TASS/imago images19.09.2023

Befürworter eines freien, friedlichen und demokratischen Russland erleben gerade ihre finsterste Stunde: Das Land führt einen fürchterlichen Krieg, die Anführer der Opposition sind im Gefängnis, viele ihrer Anhänger sind im Exil. In diesem Augenblick hat der Oppositionspolitiker Alexej Nawalny eine Debatte darüber angestoßen, warum nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion der demokratische Aufbruch gescheitert ist und was passieren muss, damit er beim nächsten Mal gelingen kann. Er kritisiert, dass vermeintlich um der Demokratie Willen Abstriche an demokratischen Prinzipien gemacht wurden und Reformer sich von Geld und Macht korrumpieren ließen. Aus einem Gefängnis in Moskau antwortet ihm Wladimir Kara-Mursa. Der Historiker und Politiker, der im Frühjahr 2023 wegen Landesverrats zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde, sieht in der Entmachtung der Geheimdienste und einer juristischen Aufarbeitung der Verbrechen des Regimes den Schlüssel für einen demokratischen Neuanfang. Der im Exil lebende Journalist Maxim Trudoljubow mahnt, dass sich auch die Gesellschaft unbequeme Fragen stellen müsse. dekoder dokumentiert die Debatte.