Streetart gegen den Krieg
Künstlerische Intervention auf den Straßen eines zunehmend repressiven Regimes
Kunst um der Kunst willen? Im Krieg verlieren solche Grundsätze ihre Gültigkeit, viele Künstler sehen sich gezwungen, Farbe zu bekennen. Trotz brutaler Repression tragen sie ihre Botschaften dorthin, wo sie die größte Durchschlagskraft haben: auf die Straße.
Dabei zeigen sie geballte Kreativität: Ob codierte Anspielungen auf die sich wiederholenden Grausamkeiten der Geschichte … (Die letzte Adresse, 1937)
… oder frontale Kritik an den Grausamkeiten des Krieges.
Doch auch der Staat und seine Unterstützer setzen zunehmend auf den öffentlichen Raum, um ihre Propaganda zu verbreiten. An den Hauswänden russischer Städte ist ein kreativer Kampf entbrannt. Hier treffen Z-Patriotismus auf Antikriegs-Guerilla, Reinigungskolonnen auf Resistenz, Dogmatik auf Subversion.
Rundgang durch Russlands künstlerische Protestlandschaft
In unserem Special erzählt die Kulturwissenschaftlerin Muriel Fischer, wie Streetart funktioniert und welche Bedeutung sie für die heutige Gesellschaft in Russland hat. Unterlegt sind ihre Erklärungen mit Bildern der virtuellen Ausstellung Net Woble! (dt. Nein zum Karpfen!) der Sozialanthropologin Alexandra Archipowa.
Konzept: Alexandra Heidsiek, Muriel Fischer
Redaktion: Julian Hans, Anton Himmelspach
Schlussredaktion und Content Management: Alena Schwarz
Programmierung: Daniel Marcus