Die Schaltzentrale der Propaganda
Wer orchestriert Putins alternative Realität?
Vom „Verteidigungskrieg“ über den „Friedensplan“ zur „multipolaren Weltordnung“: Das Grundgerüst der russischen Propaganda entsteht beim Präsidenten. In seiner Verwaltung werden die sogenannten metoditschki für die staatlich kontrollierten Medien erstellt: Leitfäden, die den Fokus der Berichterstattung vorgeben. Margarita Simonjan, Konstantin Ernst, Wladimir Solowjow, Dimitri Kisseljow und andere Propagandamacher bekommen solche „Empfehlungen“ fast täglich. Darin wird im Detail beschrieben, wie diese oder jene Nachricht zu beleuchten ist und welche Emotionen bei den Zuschauern, Lesern oder Zuhörern erzeugt werden sollen.
Für diese Vorgaben sind die beiden Ersten stellvertretenden Leiter der Präsidialadministration zuständig: Sergej Kirijenko und Alexej Gromow. Während Kirijenko unter anderem über die Onlinemedien schaltet, sorgt Gromow dafür, dass die analogen Formate wie aus einem Guss kommen.
Diese zentralisierte Propaganda aus der Präsidialadministration hat seit Jahrzehnten den Boden für die russische Aggression gegen die Ukraine bereitet. Propaganda ist der Treibstoff des Krieges, sie bedient Ressentiments, schürt Hass, Angst und Aggressionen. Alle ihre Fäden laufen in der Präsidialadministration zusammen – bei Gromow und Kirijenko, Putins Propaganda-Schaltzentrale.
Konzept, Design und Umsetzung: Alexandra Heidsiek
Redaktion: Anton Himmelspach